Vor einigen Wochen habe ich einen Text geschrieben. So kurz, dass er es mir damals gar nicht wert war einen eigenen Blog daraus zu machen. Er lautete:

„So oft stehen wir uns im Weg und lassen unser Glück nicht zu, weil wir Angst haben JETZT eine falsche Entscheidung zu treffen.

Somit gehen wir in eine Abwehrposition oder Vermeidungshaltung, anstatt einer neuen Sache, einfach so wie sich diese gerade eben jetzt präsentiert, eine Chance zu geben.

Warum machen wir das eigentlich?

Ich glaube, das kommt daher, dass wir uns selbst nicht wirklich zutrauen, dann, wenn sich diese Sache als nicht richtig (oder nicht dem Herzensweg entsprechend) herausstellt, NEIN sagen zu können.

Wenn wir allerdings beginnen, darauf zu vertrauen, dass unser Herz uns sagt, wenn uns eine Sache nicht entspricht, dann können wir uns im Hier und Jetzt ruhig auf das einlassen, was uns das Leben JETZT gerade präsentiert.

Und dann, wenn sich dies als „nicht stimmig“ für uns herausstellt, dann werden wir es wissen. Dann werden wir NEIN dazu sagen.

Und genau dieses Wissen und Vertrauen in unsere Fähigkeit unsere Herzensessenz zu spüren,

gibt uns die Möglichkeit im Hier und Jetzt JA zu sagen!

Tore zu unserem Glück zu öffnen, die wir aus Angst vor dem was eventuell kommen könnte, vielleicht sonst nie geöffnet hätten!

Sag JA und vertraue auf deine Fähigkeit NEIN sagen zu können, wenn dies angebracht ist.

Herzlichst, deine Silvia“

Heute fiel mir dieser Text wieder ein. Weil jemand, der mir sehr nahe ist, gerade an diesem Punkt steht.

Nämlich an dem Punkt, dass ihm sein Herz zuruft NEIN zu sagen.

Und eine Frage taucht in dem Moment auf in mir. WARUM kann dieses Herz jetzt NEIN sagen?

Es spürt sich für mich so anders an.

Und da ist sie plötzlich diese Antwort, die schon vor Monaten so ganz genau im Text stand.

Heute allerdings ploppt erst die Antwort auf. Und ich möchte sie mit euch teilen:

In unserem Leben begegnen wir Menschen, die uns nahe kommen – und glaubt mir – noch vor einigen Wochen hätte ich nicht gedacht wie viele Arten von Nähe es geben kann und wie tief die Verbundenheit sein kann, die aus dieser Nähe heraus entsteht.

In diesem ganz speziellen Fall, blickte ich in Augen, die so offen und frei waren – woooooow!

Jeder Handgriff, jedes Sein, jedes Wort in dieser Begegnung war getragen von einer tiefen Bereitschaft zu lieben.

Und wisst ihr wie lange dies so war?

Bis genau zu dem Moment, in dem einer von uns Angst bekam. Und plötzlich sagte unser Herz NEIN. NEIN – schau her. DAS spürt sich gerade nicht richtig an.

Doch WAS ist es denn, was da gerade nicht richtig ist?

Ist es der Mensch, der nicht richtig ist?
Seine Handlungen, die nicht richtig sind?
WAS ist es?

Und heute ist es mir bewusst geworden.

Wenn das Herz NEIN sagt, dann ist es ein Hinweis, dass irgendwas gerade da ist, das uns ANGST macht.

Angst ist einfach der natürliche Gegenpol der Liebe. Sie ist dazu da, uns aufzuzeigen, dass etwas, irgendETWAS da ist, das unsere Herzensenergie nicht frei fließen lässt.

Sie ist einfach eine Information und eine Bitte hinzusehen.

Wenn wir nun nicht klar erkennen können, dass es um ETWAS geht (eine Situtation, ein Wort, ein Blick), das gerade nicht stimmig ist, dann tendieren wir dazu den anderen MENSCHEN wegzustoßen. Konkreter gesagt glaub ich eigentlich, dass wir dazu tendieren die Bereitschaft des Anderen zu lieben wegzustoßen.

Viel besser wäre es jedoch hinzusehen WAS da im Weg steht. Denn dann könnte man gemeinsam im Herzenstakt wachsen. Und in dem Moment die Angst dankbar annehmen, als das, was sie eigentlich ist.

Ein Hinweis auf unsere Grenze.
Eine Information wo unser nächster Schritt Richtung Wachstum liegen könnte.

Könnte? Ja könnte!

Denn genau in diesem Moment braucht es etwas: Eine Entscheidung!

An dieser Grenze braucht es eine Entscheidung, die Mut braucht. Den Mut, den nächsten Schritt zu gehen. Und wenn noch nicht genug Mut vorhanden ist, dann dreht man halt noch eine weiter Runde – so lange, bis man in einer neuen, anderen Situation wieder vor genau dieser Grenze steht. Auch wenn sie vielleicht diesmal in einer anderen Verkleidung oder einem andern Menschen daher kommt. Und dann wird man erkennen, ob man nun bereits genug Rüstzeug gesammelt hat, um die Grenze zu überschreiten.

Und wenn nicht… na dann! Auf geht´s… in eine neuerliche Runde!

Das Leben will uns wachsen lassen.

Dazu hat es uns 2 wundervolle Gehilfen geschickt.

Die Liebe und die Angst.

Diese 2 riesengroßen universellen Kräfte, die sich in ihrem immerwährenden Wechselspiel zur Verfügung stellen, um uns die Reise in unsere ganze Größe zu ermöglichen.

Danke ihr 2 – ich möchte euch beide herzlich in meinem Leben Willkommen heißen!

Und gemeinsam mit euch will ich in tiefer Dankbarkeit wachsen!

Du auch?

Herzlichst, deine
Silvia

PS.: Dich interessiert es, wie ich damit umgehe, dass ich ein ganz klares NEIN von jemandem erhalte, dem ich mich sehr nahe und verbunden fühle? Ich akzeptiere es. Denn jeder Mensch kann seine Grenzen nur für sich selbst definieren. Und gerade, weil ich Respekt und Zuneigung für den Menschen empfinde, lasse ich es zu, dass wir an diesem Punkt nun nicht gemeinsam weitergehen. Es muss meiner Meinung nach jedem Menschen freigestellt sein, selbst zu entscheiden, welche Grenzen er zieht, welche er als gegeben ansieht, welche er hinterfragt und welche er überschreitet, um zu wachsen. Hier erhalte ich gerade die Möglichkeit die Worte meines Lieblingsliedes (Udo Jürgens – Alles aus Liebe) in der Realität umzusetzen. Auch wenn es mir bei weitem nicht so leichtfällt, wie ich das gerne hätte. Und was mein Leben betrifft, schaue ich einfach voll Lebensfreude und Lebenslust nach vorne. Denn das ist das Leben, für das ICH verantwortlich bin! Und diese Verantwortung nehme ich mit Freude an!

PPS.: Du möchtest wissen wie du es schaffst beide Kräfte in deinem Leben willkommen zu heißen und den Mut findest, die Grenze zu erkennen und den Schritt darüber hinaus zukünftig bewusster und schneller gehen, ohne immer wieder eine Ehrenrunde drehen zu müssen?

Dann vereinbare einen Termin unter s.lindner@me.com und wir finden heraus, ob ich dir auf deinem Weg die notwendigen Impulse dazu geben kann. Ich freue mich auf dich!